Essen auf süddeutschen Volksfesten

Volksfeste gibt es in jeder größeren Stadt und das oft mehrmals im Jahr. Die Namen sind verschieden, es gibt neben Dult, Gautsch, Plärrer und Michaelimärkten auch die Stadtmärkte. Ebenso die Größe und Länge der Veranstaltung unterscheidet sich sehr. Das bekannteste und größte Volksfest in Süddeutschland ist mit Sicherheit das Oktoberfest. Neben den vielen Fahrgeschäften und unzähligen Verkaufsständen sind die Essstände eine der Attraktionen. Immer wieder stellt sich die schwere Frage, was esse ich diesmal. Viele Familien haben ihre eigenen Volksfestessrituale.

Was steht denn eigentlich so zur Auswahl? Ausländische Besucher sehen sich oft mit unverständlichen Wörtern konfrontiert, die mit Garantie in keinem Wörterbuch zu finden sind.

Also, da hätten wir einmal die ganzen Semmeln (Anmerk.: Brötchen in Norddeutschland). Die Auswahl reicht von der Steaksemmel, das ist ein paniertes Stück Fleisch in einer Semmel , über Fischsemmel, das ist saurer Hering mit Zwiebelringen, bis zu einer Lachssemmel. Letzteres ist eine Scheibe in Öl eingelegter Lachs mit Zwiebelringen. Danach empfiehlt sich ein Kaugummi, um den Fischgeruch zu vertreiben. Möchte man lieber einen anderen Fisch, sollte man zum Steckerlfisch greifen. Das ist eine geräucherte, ganze Makrele, die oft mit einer Riesenbreze zusammen gegessen wird. Dazu passt im Sommer Radler oder ein Bier.

Wer warmes Essen bevorzugt, hat die Qual am Wurststand. Isst man nun die normale Bratwurst (rot oder weiß), die etwas schärfere Bosna mit Zwiebeln und Gewürzpulver oder doch lieber eine Jaguar-Wurst, eine extrem scharfe Art der Bratwurst, bei der an Tabasco oft nicht gespart wird. Alles natürlich in einer Semmel serviert.

Schupfnudeln sind auch immer der Renner (= beliebt). Kleine nudelartige Formen aus Mehl oder Kartoffelteig mit Sauerkraut und Speck gebraten.

Kinder stehen mehr auf Süßigkeiten und überreden ihre Eltern meist zu Zuckerwatte, gebrannten Mandeln (in Zucker gebratene Mandeln) oder Magenbrot, dass ein bisschen an Lebkuchen erinnert.

Wie auch immer, die Frage bleibt. Was esse ich diesmal?

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